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#1 |
Vaginastyle Deluxe!!
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Philosophen
Da ich derzeit nietzsches wundervolle werke verschlinge frage ich mich welche philosophen ihr euch gerne zu gemüte führt und welche bücher von eben diesen ihr weiterempfehlen könnt. wäre auch nett wenn ihr begründen könntet warum euch die denkweise dieser philosophen (auch gerne philosophinnen) gefällt.
hier sind zwei philosophen von dennen ich beeindruckt bin: Nietzsche wohl einer der mainstreamlastigeren philosophen. pöh, warum gefällt er mir? seine einstellung zur kirche und dem christentum spiegelt genau meine meinung wieder. ohne ein blatt vor den mund zu nehmen spricht er knallharte kritik aus. was der kirche natürlich garnicht gefällt (und deswegen skandal, wie subtil.). Empfehlung: Jenseits von gut und böse. Martin Heidegger auch nicht gerade ein unbekannter des philosophen handwerkes. ich ergöze mich an seinen zeilen. es ist einfach mehr als interessant in seine bücher einzutauchen. eine absolute empfehlung ist "Was heißt Denken?". bats |
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#2 |
Ehrenmitglied
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Wie du bereits sagtest, Friedrich Nietzsche. Einer von wenigen Philosophen, der sich im Laufe der Jahre nicht in pseudowissenschaftliche Phantasiewelten verirrt hat, die letzlich keinen Bezug mehr zur Realität besaßen (wie z.B. bei Hegel oder Kant). Nietzsche blieb ein kritischer Beobachter seiner Umwelt und kombinierte dies mit einzigartigem lyrischen Talent. Er verglich sein Talent ja auch gern mit dem von Goethe. Er festigte somit das künstlerische Verständnis von Philosophie und verdrängte die Vorstellung, Philosophie sei eine korrekte Wissenschaft.
![]() Empfehlen kann man eigentlich alle Werke. Besonders interessant finde ich jedoch Also sprach Zarathustra. Des Weiteren gefallen mit die Werke von Rudolf Carnap ausgesprochen gut. Er studierte Philosophie, Mathematik und Physik. Dies erlaubte ihm, Philosophie wissenschaftlich zu hinterfragen und die Sinnlosigkeit und Inhaltslosigkeit vieler Werke zu entlarven. Worte werden zu bloßen Worthülsen und so wird die gesamte wissenschaftliche Metaphysik zur Tautologie. Aufgrund seines Hangs zur Wissenschaft unterscheidet er sich stilistisch zwar radikal von Nietzsche, inhaltlich lässt sich Carnap aber durchaus als Nachkomme Nietzsches bezeichnen. ![]() Zu empfehlen: Scheinprobleme in der Philosophie - Das fremdpsychische und der Realismusstreit, Der logische Aufbau der Welt & Logische Syntax der Sprache. Um diese Linie zu vervollständigen, sei noch das philosophische Idol Nietzsches erwähnt, Arthur Schopenhauer. Viele Ideen Nietzsches, wie z.B. der "Wille zur Macht" oder die Herren- und Sklavenmoral bauen auf den Ausführungen von Schopenhauer auf. Auch Schopenhauer war ein Gegner der Kirche bzw. allgemein der Religionen und hatte große Probleme im Umgang mit Menschen. Sein bester "Freund" war sein Hund, den er bei Dummheiten mit dem Begriff "Mensch" abstrafte. Seine Familie stammt aus Danzig, nach dem Tod seines Vaters siedelte die Familie jedoch nach Weimar um, wo seine Mutter (ebenfalls Schriftstellerin) eine Freundin von Goethe wurde. Während Goethe Schopenhauers Talent erkannte war seine Mutter der Ansicht, dass er das Schreiben aufgeben sollte, da sie das einzige Talent in der Familie sei. Doch während Johanna Schopenhauer inzwischen nahezu vergessen ist, gehört Arthur zu den bekanntesten Philosophen der Neuzeit. Schopenhauer unterrichtete später an der Universität in Berlin und wurde dort zum Kollegen von Hegel, den er zutiefst verachtete. Während Hegel zum Liebling der Studenten wurde, hatte Schopenhauer nur wenige Freunde. Dies bestärkte ihn jedoch nur in seinen Ansichten und so sind in seinen Werken immer wieder böswillige Anspielungen auf Hegel zu finden ("Afterweisheit", "Hanswurstiade der Philosophie" etc.). Kant fand er dagegen sehr faszinierend, wobei er viele Thesen Kants auch vollkommen ablehnte. Eine komplette Ablehung Kants (wie bei Nietzsche) gibt es bei ihm jedoch nicht, was einer der Kernpunkte ist, weshalb sich Schopenhauer und Nietzsche in ihren Grundaussagen doch radikal widersprechen. ![]() Empfehlungen: Die Welt als Wille und Vorstellung & Parerga und Paralipomena Mit Martin Heidegger habe ich ehrlich gesagt meine Probleme. Ich kenne seine Werke nicht, aber er trat bereits 1933 der NSDAP bei und blieb auch bis zum Kriegsende überzeugter Nazi. Zwar widersprach er der Rassenlehre und anderen Elementen des Nationalsozialismus, aber eine ganz deutliche Ablehung gab es nie. Danach äußerte er sich bis zu seinem Tod 1976 nicht mehr zu seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus. |
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